Ich bekenne mich schuldig - ich bin Zitronen süchtig! Ich steh auf sauer und liebe den Geschmack von Zitronenschalen.
Außerdem experimentiere ich gerade wieder mit Shrubs, Oxymel und Fermenten und wollte nun mal endlich eine
Zitronenlimo ansetzen.

Ihr könnt dafür super die Reste von Bio-Zitronen nutzen. Hebt einfach die ausgepressten Schalen auf und wenn ihr sie einige Tage kühl
stellt, halten sie auch. Wenn ihr 5-6 Zitronen gesammelt habt und auch noch etwas Saft über habt - prima..., dann kann es losgehen.
In der Zitronenschale steckt das 10-fache mehr an Vitamin C als in der Frucht selbst, sie wirkt stark antioxidativ und sorgt durch den Vitamin C-
Gehalt dafür, dass das in der Nahrung vorhandene Eisen besser aufgenommen wird. Sie hilft gegen Entzündungen, sorgt für einen ausbalancierten
Blutzuckerspiegel, stärkt das Immunsystem, enthält eine Riesenmenge Polyphenole, die das Herz gesund halten. Flavonoide sind natürliche
Blutverdünner, entspannen die Blutgefäße und allgemein hift die Zitrone bei der Entgiftung, sie stärkt die Darmflora und vieles mehr.
Es ist also nicht schlecht, öfter mal Zitronen in den Speiseplan aufzunehmen, auch mit den Bitterstoffen der weißen Haut und der Schale.
Und die ätherischen Öle der Zitrone machen fröhlich, helfen gerade im Herbst und Winter bei Regenblues und Stimmungstiefs, denn die bringen
die Sonne und den Sommer zurück. Ihr könnt das Ganze übrigens auch mit allen anderen Bio-Zitrusfrüchten ausprobieren.

Fermentiert man jetzt Zitronen, werden die Inhaltsstoffe teils aufgeschlossen und in organische Säuren, wie z. B. Milchsäure oder Kohlensäure
umgewandelt. Es enstehen gesunde Enzyme und Peptide, die gegen Entzündungen helfen. Die guten Darmbakterien werden vermehrt und
die Verdauung und die Funktion der Leber wird angeregt.
Die Fermentation wird möglich durch Hefen und Bakterien, die sich auf den Schalen der Zitrone befinden. Gibt man im Ferment nun Zucker
dazu, ernähren sich die kleinen Racker davon und wandeln die Kohlenhydrate in bioaktive Stoffe um. Es ensteht auch Alkohol und Kohlensäure,
das erkennt man an den Sprudelbläschen, die im Ferment entstehen. Der Zucker wird dabei abgebaut.

Für die fermentierte Zitronenlimonade benötigst du:
Schalen von 4-6 Zitronen (je nach Größe)
Saft 2er Zitronen
750 ml gefiltertes Wasser oder Quellwasser (gibt es in Flaschen zu kaufen)
pro Zitrone etwa 12 g Zucker, ich hatte hier Schalen von 5 Zitronen = 60 g Zucker
ein ausreichend großes Glas, wo oben etwas Platz für die Blubberbläschen bleiben kann

Ich habe jetzt hier die Schalen von den ausgepressten Zitronen dünn abgeschält und und an einigen das "Weiße" dran gelassen. Ich mag z. B.
auch Bitter lemon gerne und einige Bitterstoffe finde ich super. Wenn du das nicht magst, schäle die Zitronen mit einem Sparschäler ab.

Gib die Zitronschalen, den ausgepressten Saft, Zucker und Wasser in das Glas und rühre gut um, bis sich der Zucker gelöst hat.
Nun das Glas mit einem Tuch oder Küchenkrepp abdecken, die Abdeckung mit einem Gummiband befestigen und ca. 2-3 Tage stehen lassen.
Dabei immer wieder mal gut umrühren, damit die Schalen die oben liegen wieder untergemischt werden und kein Schimmel entsteht.
Du kannst dabei sehen, dass die Limo anfängt Bläschen zu bilden und sanft zu perlen.
Nach 2 Tagen kannst du deine Limo schon mal probieren..., ist sie noch zu süß, wurde der Zucker von den Mikroben noch nicht aufgemampft
und die Limo darf noch etwas stehen.
Danach wird die Flüssigkeit durch ein feines Sieb in frisch abgekochte oder mit Alkohol desinfizierte Flaschen abgefüllt. Nun sollte die Limo
verschlossen noch 2-3 Tage bei Zimmertemperatur stehen bleiben und reifen. Dabei entsteht mehr Kohlensäure, das Ganze wird etwas spritziger!
Dabei solltest du die Limo aber im Auge behalten, denn in den Flaschen entsteht Druck. Lüfte öfter am Tag mal den Schraub- oder Bügelverschluss
an, damit der Druck entweichen kann, sonst klebt dir irgendwann die Limo an der Küchenwand :)

Wenn sie dir sprudelig genug ist, wandert die Flasche in den Kühlschrank. Dort ist sie ca. 1 Woche haltbar. Je länger du mit dem Trinken wartest,
desto höher wird der Gehalt des Alkohols.
Du kannst übrigens auch im Reifungsprozess Ingwerstückchen zu deinen Zitronenschalen geben oder Kräuter wie Zitronenmelisse, Lavendel,
Rosmarin oder Basilikum testen, das ist auch lecker.
Und: Wenn du die Zitronenlimo-Schalen nicht wegwerfen magst, du kannst sie ins Mineralwasser geben oder klein schneiden und über
gegrilltes Gemüse oder einen Salat streuen oder mit einem Mixer zerkleinern und mit weiterem Zucker und Kokosöl zu einem Peeling vermischen.
So kannst du die Reste verwerten...
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.
Weiteres mit Zitrusfrüchten:
Für den Magen:
Waldige Fichten-Zitronen-Butter
Wintersonnenwend-Gelee zum Orangen-Sonnenkuchen
Orangen-Sonnenkuchen mit Wintersonnenwend-Gelee
Erdbeer-Marmelade mit Calamondin-Orange und Aperol
Pastéis de Nata mit Orange und Basilikum-Pudding
Magische Löwenzahn-Zitronen-Törtchen
Zimt-Kardamom-Schnecken Orange/ Ringelblume
Blutorangen-Tarte mit Orangen-Curd und kandierten Orangenscheiben
Rosmarin-Zitronenkuchen mit Pistazien
Cranberry-Orangen-Hand-Pies, Cranberry-Pie-Lollis
Weihnachtlicher Ingwer-Orangen-Sirup
für die Haut:
Badesprudeltraum Tannenwald-Zitrone
Erfrischendes Orangen-Zitronenmelissen-Bodyspray
Orangen-Basilikum-Hautsmoothie
Kräuter-Zitrus-Lotion bars/ herbs-citrus-lotion bars
Ölfreies Zitronenschalen-Peeling
Wald-Zitronen-Peeling-Pralinen
