Nordische Runen, Älteres Futhark, 2. Aett

Die erste Rune des 2. Aett ist HAGALAZ. Diese Rune wird mit Kälte, Unwetter, mit den Naturgewalten und

dem Schmerz in Zusammenhang gebracht. Verwandt ist der Name mit dem Altenglischen Wort "hail" für Hagel.

Hagalaz ist die Rune des Gottes Thor, dem nordischen Gott des Donners und des Regens. Sie steht für das Dunkel

und den Winter und für den Übergang von einer Jahreszeit zur anderen, so bedeutet sie ebenfalls Transformation.

Mit Hagalaz kann man im übertragenen Sinne eine Naturgewalt erleben. Aus deiner bekannten Welt kann dich

eine Krise oder das Schicksal, ein schmerzhafter Auslöser in eine völlig neue Welt bringen. Durch Schmerz und

das Dunkel durchläufst du eine Veränderung, eine große Reinigung, du darfst dich von deinem alten Leben

verabschieden, wirst neue Gewohnheiten annehmen und einen neuen, noch unbekannten Weg gehen.

So durchläufst du auf deinem Weg viele neue Erfahrungen, läßt Altes gehen und wächst auch spirituell.

NAUDIZ ist die 2. Rune des 2. Aett und bedeutet Bedürfnis, Zwang, Ärger, Ein- oder Beschränkung und Notwendigkeit.

In unserem Leben warten viele Herausforderungen, die überwunden werden müssen, wir erleben Hindernisse,

Blockaden und Einschränkungen, die wir erst akzeptieren müssen, um diese zu lösen.

Dafür benötigst du einen starken Willen und Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen, Kreativität und manchmal

harte Arbeit, um deine Ziele zu erreichen. Lass dich nicht von ihnen abbringen, auch wenn es nicht einfach wird.

Naudiz sorgt dafür, dass dein Kopf klar wird und bleibt. Du kannst deine Stärken entwickeln, um zu wachsen und

jedes Problem aus dem Weg zu schaffen. In alter Zeit war die Rune ein Amulett und wurde in Kriegen und Konflikten

genutzt, so wurden Mut und Tapferkeit gestärkt und sie half die Angst zu überwinden.

Die Seele wurde gestärkt und eine Verbindung zu den Göttern geschaffen. 

ISAZ ist die 3. Rune des 2. Aett und bedeutet Eis, aber auch Kälte, Starre, Brücke oder Winter und Kälte.

Wenn die Tage wieder dunkler und kürzer werden und die Sommersonnenwende (um den 21.6.) vorbei ist,

wird diese Zeit mit der Rune Isaz assoziiert. Hier bedeutet es den Zeitpunkt des Todes, die Sonne stirbt.

Es ist ein Ende und jedes Ende ist der Beginn eines Neuanfangs, der Wandel ist da. 

Symbolisch steht Isaz auch für Kraft und Stärke, die wir benötigen um alle Herausforderungen unseres Lebens

zu überstehen. Wir brauchen dafür Mut, Tapferkeit, Geduld, Willensstärke und Standhaftigkeit. 

Isaz wurde als Schutzrune genutzt die negative Einflüsse fernhalten soll, sie soll schützen und stärken, vor

allem in schwierigen Zeiten.

Gib dich in herausfordernden Zeiten unter den Schutz von Isaz, sie wird dir helfen, deine Ressourcen zu nutzen,

dich stärken damit du über dich herauswachsen kannst. 

Das hier ist JERA, die 4. Rune des 2. Aett. Sie steht für den Kreislauf des Jahres und die Ernte. Jera bedeutet

auch im Altenglischen "Jahr".

Der zuverlässige Kreislauf des Jahres von Aussaat, Wachstum und Ernte war in alter Zeit sehr wichtig, denn

davon hing das Überleben im Winter ab. Jera stand bei den Germanen genau dafür, für den Lebenskreislauf,

der sich jedes Jahr wieder beständig wiederholt.

Auch unser Lebensrad ist ständig in Bewegung, es fordert uns immer wieder auf uns diesem anzupassen und

die Dinge zu nehmen, wie sie kommen. Es ist ein natürlicher Kreislauf, wir sind mal oben mit unserem Rad und

wenn es weiterrollt, sind wir unten. Wir können nur annehmen, aus jeder Veränderung lernen und mit Geduld

die Dinge des Lebens auf uns zurollen zu lassen. 

Fließe mit Jera mit deinem Lebensrad, es ist ein natürlicher Kreislauf, mache Erfahrungen und lerne daraus.

Unten habe ich noch blühenden Hornklee entdeckt. 

Das ist EIHWAZ, die 5. Rune des 2. Aett. Ihr Name bedeutet "Eibe", doch eigentlich steht sie für den Weltenbaum

Yggdrasil und ist mit den Göttern Odin und Ullr, dem Gott des Winters, der Jagd und des Bogenschießens

verbunden. Eibenholz wurde gerne für Jagdbogen verwendet und Odin schnitzte die Runen aus Eibenholz,

nachdem er 9 Tage in dem Weltenbaum hing, um den Weisheiten der Runen zu lauschen.

Die Form eines an beiden Seiten gebogenen Stabes symbolisiert Kraft und Stärke, die wir benötigen um die

Herausforderungen des Lebens zu überwinden. Der Stab ist auch die Verbindung zwischen zwei Welten,

der der Lebenden und der der Toten. 

Eihwaz hilft dir, Herausforderungen anzunehmen. Lass dich auf sie ein, sei bereit für einen neuen Weg.

Mit Eihwaz kannst du Blockaden aus dem Weg räumen und deinen Weg gehen. Falls du auf dem Weg Menschen

triffst, die nicht gut mit dir umgehen, schützt Eihwaz dich spirituell und wehrt negative Einflüsse ab. 

Bald blühen im Wald wieder die magische Elfenpflanze, der Fuchshandschuh oder der Fingerhut. 

Auf dem Heimweg habe ich noch eine zauberhafte Wiese voller Lupinen entdeckt.                                                     

 PERPO oder Perthro ist die 6. Rune des 2. Aett und wird als "Pferd" übersetzt oder im Urgermansichen als

"Birnbaum." Das Pferd war das Symbol für eine Reise, für Bewegung oder den Fortschritt. Diese Bewegung kann

körperlich stattfinden, sie kann aber auch spiritueller Bedeutung sein. Wenn wir Veränderungen im Leben

annehmen, uns in unserem Bewußtsein von einer Stufe oder Frequenz zur nächsten bewegen, ist die Rune Perpo

ein Symbol für diesen Wachstumsfortschritt.

Als "Birnbaum" steht Perpo aber auch für Fruchtbarkeit, für verborgene Geheimnisse, für Dinge, die von außen

nicht sichtbar sind, sich aber etwas im Inneren verbirgt. Sie wird auch mit einem Kessel oder mit Unbekanntem,

Unerwartetem und Mysteriösem assoziiert. Wir bewegen uns von einem Lebensabschnitt zum anderen, durchleben

viele kleine Kreisläufe in unserem großen Kreislauf. Diese Zyklen sind unvermeidbar, es ist der natürliche Rhythmus

unseres Lebens. Akzeptiere dies und kämpfe nicht dagegen an, du kannst aus jeder Erfahrung lernen. 

Kommen wir zu ALGIZ, oder auch Elhaz, der 7. Rune des 2. Aett, sie bedeutet in der nordischen Mythologie "Elch."

Ihre Bedeutung ist aber auch Tod, Verteidigung und Kommunikation mit der anderen Welt. 

Elche waren heilige Tiere und kraftvolle Helfer auf den Kriegszügen, dadurch steht Algiz ebenfalls für

Schutz und Stärke. Algiz ist ein starkes Symbol gegen negative Einflüsse, sie baut einen positiven Schutzraum

um einen herum. Sie kann auch eine Warnung sein, dass wir Schutz gegen Negatives benötigen.

Mit ihr kann man Kontakt zur anderen Welt, zu Geistern, Ahnen und Göttern aufnehmen.

Sie zeigt spirituelles Wachstum an oder kann ein Zeichen sein, dass eine spirituelle Reise bevorsteht. 

SOWILO ist die letzte und 8. Rune des 2. Aett. Sie bedeutet "Sol", bzw. "Sonne". Sie ist das Leben, die Energie,

der Erfolg, der Wille, die Gesundheit und der Erfolg oder Sieg. 

Gleich einem nach oben zeigenden Pfeil ist Sowilo ein Symbol für die Bewegung nach oben, für den Aufstieg

oder das Vorankommen, auch den Zuwachs von Wissen. Gesundheitlich steht sie für Heilung und Lebenskraft.

Sowilo wird dem Gott des Lichtes Baldur zugeordnet, der auch für Schönheit und Wiedergeburt steht. 

Die Sonne kann zweierlei, sie erschafft und wärmt und sorgt für Wachstum und Ernte. Brennt sie jedoch zu heiß,

kann ihre Energie auch zerstören und verbrennen. Altes zerfällt, Neues wird entstehen. 

So können wir mit Sowilo Altes, nicht mehr dienliches in unserem Leben verbrennen und ihre und unsere Kraft

dafür einsetzen, unsere Ziele zu erreichen und Neues zu erschaffen.

Nutzen wir sie als Schutz-Rune, kann sie den Weg vor uns erleuchten, um auf unseren spirituellen Weg voran

zu kommen.