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Frühlings-Waldmeister-Bowle

 

Es ist der 30. April und heute nacht tanzen wir in die 1. Mai-Nacht - Beltane, Beltaine oder Walpurgisnacht ist die endgültige Einstimmung

auf die schönste Jahreszeit. Der Sommer naht, alles ist grün, Schmetterlinge und Mini-Pollenträger schwirren um die Wette, es duftet

nach Grün und bunten Blüten und alles um uns herum gibt sein Bestes.

Es ist auch die Zeit, um zu feiern. Wir sind am Leben, es wird warm, das Leben wird wieder leichter. Wir sind mehr draußen, verbringen mehr

Zeit im Wald und auf den Wiesen, wühlen in der Erde. Nach allem, was auf der Welt gerade passiert, fällt es mir manchmal schwer die Balance

zu halten, in der Lebensfreude und Leichtigkeit zu bleiben. Es gelingt mir nicht jeden Tag, aber ich merke gerade, wie sehr es mich erdet, beruhigt

und ausbalanciert, über die Wiesen zu streifen, zu sehen, dass meine Lieblingsbäume wieder grün sind, Wildkräuter zu pflücken, das eine oder

andere Gläschen Tinktur, Elixier oder Sole anzusetzen und mich wieder eins mit der Natur zu fühlen.

Also feiere ich heute. Mit hübschen, kleinen Wald-Sauerklee-Törtchen und selbst angesetzer Waldmeister-Bowle mit den ersten Erdbeeren.

 

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Das Rezept

für 1 Liter Bowle:

 

mit Alkohol:

400 ml Weißwein

1 Handsträußchen Waldmeister (am besten vor der Blüte, meiner hat allerdings geblüht)

1 Bio-Zitrone

1 Flasche Sekt

1-2 EL Zucker

 

alkoholfrei:

500 ml hellen Traubensaft

1 Handsträußchen Waldmeister

1 Bio-Zitrone

1 Flasche sprudelndes Mineralwasser oder Sekt alkoholfrei

 

Wichtig ist, dass du rechtzeitig mit der Zubereitung beginnst.

 

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Ihr solltet ca. 24 Stunden vor dem Trinkgenuss mit der Bowle beginnen. Das Wichtigste ist es erstmal den Waldmeister anzuwelken. Da er zu

den Labkräutern zählt, nennt man ihn aufgrund seines Aromas: Wohlriechendes Labkraut. Der Waldmeister sollte ca. 1 Tag trocknen. Nur so

können sich die Cumarine bilden. Das kennt ihr von frisch gemähtem Gras. Frisch gemäht duftet es einfach grün und kräuterig. Trocknet es an,

fängt es an nach Heu zu duften. Auch in Tonkabohne oder Zimt  ist Cumarin enthalten, ein sekundärer Pflanzenstoff, der der Pflanze ihr Aroma

verleiht. Der Gehalt des Cumarins ist beim Waldmeister geringer vor der Blüte, mit der Blüte steigt er in der Pflanze an. In geeigneter Dosis ist

Cumarin entzündungshemmend, krampflösend und beruhigend und wird in der Medizin in Blutgerinnungsmitteln eingesetzt. In höherer Dosis

gilt Cumarin allerdings als Leber- und -Nierenschädigend. Auch kann er zu Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen führen. In sehr hoher Dosis

sind sogar Lähmungserscheinungen und Atemstillstand möglich.

 

Insofern gibt es bei der Bowle einen Richtwert: Pro Liter Bowle nicht mehr als 3 g Waldmeister!!! Damit geht ihr auf Nummer sicher.

Auch deshalb, weil sich bei Verletzungen des Waldmeisters das Cumarin an den Schnittenden bildet, solltet ihr die Stielenden während

der Ziehzeit draußen lassen. Solltest du Blutgerinnungsmittel einnehmen: Hände weg vom Waldmeister!

 

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Wenn der Meister des Waldes also ca. einen Tag angewelkt wurde, kann er zusammen mit der Bio-Zitrone in Scheiben und dem Zucker in einem

Gefäß mit Weißwein oder Traubensaft angesetzt werden. Ihr könnt die Stengel zusammenbinden und mit einem Band einhängen, so dass die Stiele

draußen bleiben. Über Nacht in den Kühlschrank gestellt, ist am Morgen alles durchgezogen. Der Waldmeister wird dann entfernt, die Zitrone ebenso.

Vor Genuss könnt ihr noch einmal frische Zitrone, Erdbeeren, einige Blüten mit hinzugeben. Dann wird einfach mit Sekt oder Mineralwasser

aufgegossen.

 

Ein Frühlingsabend auf der Terrasse oder im Garten, ein Gläschen Bowle und dabei in den Sonnenuntergang schauen -  das Leben kann ganz

einfach sein:)

 

 

Wenn du Rezepte und Pflanzen ausprobieren magst, lies bitte dazu auch den Disclaimer.

 

Wenn du mehr über den Meister des Waldes wissen möchtest, lies mal hier rein.

Und hier findest du einen Erdbeer-Waldmeister-Sirup.

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