Die Lindenblüte ist schon vorbei, doch nicht nur die Lindenblüten sind essbar, sondern auch die Blätter sind essbar,
nahrhaft und lecker.

Nun sind wir schon fast im August angekommen - ich weiß gar nicht wie und warum? Ich habe das Gefühl noch gar nichts so richtig vom Sommer
mitbekommen zu haben und nun gehen wir schon in die Erntezeit - unglaublich.
Mit der Lindenblüte habe ich hier schon mal einen leckeren Lindenblüten-Sirup angesetzt und letztens habe ich für die Gesichtshaut ein pflegendes
Lindenblüten-Erdbeer-Gel gezaubert. Aber wie oben schon erwähnt: Auch die Blätter kann man mal in den Speiseplan aufnehmen. Falls ihr
Anfänger in der Baumkost seid: Im Frühling sind Ahornblätter toll, auch Haselnuss- und Weidenblätter sind jung sehr delikat und auch mit
Buchenblättern kann man einiges anstellen: siehe Buchenblätter-Onigiri oder Wilder Buchenblätter-Tee.
Eichenblätter kann ich nicht empfehlen, sie sind echt richtig bitter, aber aus diesen könnt ihr für dunkles, fettendes Haar oder bei Schuppen eine
prima Haarspülung machen.

Die Lindenblätter habe ich hier mal in herzhafte Cookies mit schwarzem Knusper-Sesam eingebacken. Die Lindenblätter sind im Sommer nicht
mehr so zart, dass du sie in einen Salat packen solltest, aber da sie hier fein gehackt werden, kann man sie durchaus verwenden. Auch wie Spinat
oder Mangold mitgebraten sind sie noch fein. Geschmacklich sind Lindenblätter eher neutral bis leicht süßlich-lindig. Sammle bitte nur Blätter
in Wäldern oder Wiesen, die Blätter von Straßenbäumen sind nicht geeignet, da sie Abgase aufnehmen. Nach dem Sammeln solltest du
sie gut waschen und trocknen lassen.

Für ca. 20 Lindenblätter-Sesam-Cookies brauchst du:
180 g Dinkel- oder Weizenmehl
110 g Butter
1 TL Salz
60 g Bergkäse
1 Handvoll schwarzer Sesam
ca. 20 Blätter von der Sommer- oder Winterlinde - bei sehr großen Blättern reichen auch 15 Stück - gewaschen und getrocknet
1 Ei
1/2 TL Cajun-Gewürz (Mischung aus verschiedenen Chili- und Pfeffersorten, Knoblauch, Thymian, Zwiebel und Oregano)


Die getrockneten Lindenblätter von der dickeren Stiel- und Blattrippe befreien und in einen Elektromixer geben. Mit dem Bergkäse (ca. 2 EL übrig-
lassen) und dem Ei zu einer Art Pesto mixen.
Das Mehl mit Salz, Sesam und Gewürzen vermischen. Die Butter in kleinen Stücken dazugeben und alles mit der Ei-Käse-Blättermischung zu
einem Teig verkneten, bis eine schöne, glatte Teigkugel entsteht. Diese zu einer Rolle formen mit einem Durchmesser von ca. 5 cm.
In Folie wickeln und für 30 min in den Kühlschrank legen.
Danach ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Backofen auf 180 Grad, Ober- und Unterhitze, Umluft vorheizen.
Die Teigrolle auswickeln und auf einem Brett von der Rolle ca. 7-8 mm dicke Scheiben abschneiden. Die Cookies können ruhig eng auf dem
Backblech liegen, sie gehen nicht auf. Die Kekse mit weiterem Bergkäse und Sesam bestreuen und danach ca. 10 min backen. Sie sollten goldbraun
aussehen. Auskühlen lassen und luftdicht aufbewahren. Alt werden sie aber nicht - sie lassen sich so relativ schnell wegknabbern.
Vor dem Ausprobieren von Pflanzen und Rezepten: Lies bitte den Disclaimer.
Hier gibt es weitere herzhafte und süße Kekse:
Herzhafte Brennnessel-Schnittlauch-Cookies
Pink Moon Cookies mit Hibiskus
Sommersonnenwend-Holunder-Erdbeer-Cookies
Löwenzahn-Cookies mit Löwenzahnblütenzucker
Herzhafte Rosmarin-Parmesan-Kekse
Kapuzinerkresse-Salz-Pistazien-Cookies
Gewürzzapfen nach Hildegard v. Bingen
