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Traubenkirschenblüten-Sirup

 

Ich bin schockverknallt in meinen neuen Traubenkirschenblüten-Sirup. Habt ihr jemals unter einem blühenden Traubenkirschenbaum gestanden

und tief eingeatmet? An den vielen Bienen und Hummeln und anderen kleinen Pollenjägern könnt ihr es schon sehen - die weißen, dicken

Blütendolden sind heiß begehrt. Kein Wunder, denn es duftet. Es duftet süß nach Honig, Vanille, Tonka, Mandeln und Marzipan - genau das, was

man in einem Sirup haben will. Der Sirup ist etwas zeitaufwändig, aber ich verspreche: Es lohnt sich.

 

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Geh die Traubenkirschenblüten so gegen Mittag an einem trockenen Tag sammeln, nimm sie in Dolden ab, nicht unbedingt vom Baum an der Autobahn.

Auf einen Liter Wasser brauchst du 3 Hände voll der duftenden Dolden. Das dauert schon mal eine ganze Weile - nimm bitte von unterschiedlichen

Zweigen etwas ab und auch nicht die Dolden von der Spitze, sondern von der Seite. Zu Hause legst du die Blütendolden unter ein Tuch, damit

sich in der Dunkelheit kleine Krabbelfreunde vom Acker machen können. Da die Dolden am Baum hängen, habe ich jetzt auf ein Waschen verzichtet,

denn ich möchte die Pollen mit in meinem Sirup haben.

Dann nimm 1 Bio-Zitrone oder Bio-Orange und schneide sie in Scheiben. Eine Vanillestange in Stückchen geschnitten und eine Tonkabohne

verstärken noch den Geschmack, wenn du das möchtest. Koche einen Liter Wasser auf und übergieße damit die Traubenkirschenblüten mitsamt

den Gewürzen und der Zitrusfrucht deiner Wahl. Lege einen Teller auf die Blüten, damit sie wirklich unten in der Flüssigkeit liegen. Decke den Topf ab

und lasse die Blüten ziehen. Je länger du alles ziehen läßt, desto intensiver wird das Mandelaroma. Du solltest dabei ab und zu mal umrühren, das

beugt der Schimmelbildung vor. Ich habe die Mischung knapp 3 Tage ziehen lassen, aber auch mit 2 Tagen ereichst du ein Super-Aroma.

 

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Nach der Ziehzeit seihst du die Blüten und Gewürze ab und gibst die Flüssigkeit in einen Topf. Gib ca. 1 kg Zucker dazu. Du kannst, wie ich, auch

weniger nehmen, nur ca. 600 -700 g, dann wird dein Sirup nicht so lange haltbar sein. Da er sich aber schnell wegtrinkt, ist mir das egal.

 

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Sterilisiere deine Flaschen und setze dann deinen Topf mit dem Zucker auf den Herd, lasse alles einmal sprudelnd aufkochen. Je länger du den

Sirup kochst, desto dickflüssiger wird er. Ich koche ihn immer 1-2 Min, nehme ihn dann vom Herd und fülle alles noch sehr heiß in die Flaschen

ein. Verschließen - fertig. Ein Schlückchen pur ist lecker, im Mineralwasser oder Prosecco schmeckt er auch, über Eis oder Pfannkuchen, einfach

mal ausprobieren...

 

Bitte lies unten weiter, da gibt es noch einige wichtige Infos zur Traubenkirsche.

 

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Die Gewöhnliche Traubenkirsche Prunus Padus gehört zu den Rosengewächse (Rosaceae). Man nennt sie auch Ahlkirsche, Sumpfkirsche oder

Elsenkirsche. Da die duftenden Blüten in Trauben herunterhängen, kam sie zu dem Namen Traubenkirsche. Der Strauch oder Baum kann bis

zu 15 m hoch werden und sie wird ca. 60 bis höchstens 80 Jahre alt. Man unterscheidet die frühblühende oder europäische Traubenkirsche

und die Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina), die etwas später im Mai/ Juni blüht.

 

Im Frühling, so ab April zeigen sich bei Prunus padus die weißen Blüten, die zuerst in ca. 15 cm langen Trauben stehen, später hängen. Bis zu

30 Blüten finden sich in etwa in einer Traube, nach dem Abblühen wachsen die Früchte heran. Kugelige rötliche, später schwarze Steinfrüchte

von etwa Erbsengröße, die sehr beliebt in der Vogelwelt sind. Sie schmecken herb und bitter, man kann sie aber verwenden.

 

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Man kann sowohl die Blüten für Saft oder Sirup verwenden, auch die Früchte für Marmeladen, Essige, Liköre oder Gelees. Das ist etwas mühselig

aufgrund der kleinen Früchte, aber machbar. Auf jeden Fall sollten Sirup, Säfte oder Marmeladen aufgekocht und bei den Früchten der Stein

oder Samen entfernt werden. Aufgrund des mandeligen Aromas kann man schon erkennen, dass ein Blausäure-Glykosid, das Amygdalin enthalten ist.

Dieses kann in der Verbindung mit Wasser giftige Blausäure abspalten. Auch in Apfelkernen, Aprikosen- und Zwetschgensteinen, Holunderbeeren oder

Bittermandeln ist das Amygdalin enthalten. In höheren Dosen kann dieses zu Vergiftungserscheinungen führen, die zu Atemnot, Kopfschmerzen,

Erbrechen und Krämpfen, sogar zum Tode führen können. Auch Holz und Rinde enthalten dieses Glykosid, wobei die spätblühende Art mehr

Glykoside enthält, als die frühblühende Traubenkirsche.

Durch das Kochen zerfällt das Amygdalin zum größten Teil. Trotz allem sollte man es nicht täglich, nicht dauerhaft oder in großen Mengen regelmäßig

zu sich nehmen, denn auch kleine Reste summieren sich im Körper und lagern sich dort ab. 

 

Falls du Rezepte oder Pflanzen ausprobieren möchtest, lies bitte dazu auch den Disclaimer.

 

 

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