Nachdem ich nun soviel Rezepte mit der Erdbeere geschrieben habe, muß ich ja nun auch mal was zu ihr schreiben.
Kommen wir zuerst zu meinem Liebling, der Walderdbeere. Schon als Kind, wenn ich mich mit meinen Eltern durch die Wälder
unserer Urlaube geschlagen habe, war es die Aussicht auf wildwachsende Erd- und Heidelbeeren, die die Wandertouren wesentlich
interessanter aussehen ließ. Und ich freute mich immer total, wenn ich in all dem Grün die kleinen, roten, aromatischen Walderdbeeren
leuchten sah.
Aber nicht nur die Erdbeerfrucht ist lecker, sondern auch die Blätter sind wirksam. Die Walderdbeere Fragaria vesca wächst gerne im Wald,
vor allem an Wegrändern, wo sie einfach mehr Licht und Sonne bekommt. Denn sie wird nur etwa bis 25 cm groß und gehört zur Familie der
Rosengewächse (Rosaceae). Sie blüht von Mai bis Juli, in dieser Zeit sollte man dann auch die Blätter sammeln, danach kann man ihre
wohlschmeckenden Beeren ernten. Die Blätter kann man frisch oder getrocknet als Tee verwenden.
Eigentlich sind unsere Erdbeeren gar keine Beeren, sondern Sammelnussfrüchte. Die kleinen gelben Nüsschen sitzen auf der roten, saftigen
Frucht. Diese dient wiederum, Tiere anzulocken, die die Samen verbreiten.
Die Erdbeerblätter enthalten jede Menge Gerbstoffe, dadurch werden sie gerne für Magen- und Darmerkrankungen mit Durchfällen eingesetzt.
Auch bei Nierenleiden oder Ausschlägen haben sie sich bewährt.
Die Erdbeere an sich enhält Vitamin C, Mineralien, Kohlenhydrate, Eiweiß, Flavonoide, Gerbstoffe und Anthocyane und sind nicht nicht nur sehr
lecker, sondern haben blutbildende, blutreinigende, entwässernde, harntreibende , nierenanregende und leberstärkende Wirkung.
Auf jeden Fall lohnt es sich, im Sommer bei einem Waldspaziergang mal Ausschau zu halten, nach den kleinen, rot leuchtenden Beeren.
Falls du Erdbeeren genau so liebst wie ich, sind hier einige Rezepte für dich: Einen sehr leckeren Erdbeer-Tonka-Marshmallow-Gugelhupf,
traumhafte Spargel-Erdbeer-Bärlauch-Crostini (das paßt tatsächlich), einen fruchtigen Erdbeer-Waldmeister-Sirup, eine herb-süße,
sehr erfrischende Erdbeer-Basilikum-Tarte, einen Traum von Rhabarber-Erdbeer-Curd und einen pflegenden, klärenden Brennnessel-
In der germanischen Mythologie gehört die Walderdbeere zur Göttin Frigg/Freya. Nach Walhalla kamen nur die ruhmreichen Helden, die auf
dem Schlachtfeld gefallen waren. Die Göttin soll in den Walderdbeeren tote Kinder versteckt haben, um sie nach Walhalla zu bringen.
Später in der Christianisierung wurde dieser Mythos auf Maria übertragen, die einmal im Jahr zur Erde hinabsteigen sollte, um für die
verstorbenen Kinder im Paradies Erdbeeren zu sammeln.
In der griechischen Mythologie gibt es auch eine tragische Geschichte zur Erdbeere. Die beiden Göttinnen Persephone und Aphrodite begehrten
den schönen Adonis. Das brachte Ares, den Geliebten Aphrodites zur Weißglut und er verwandelte sich in einen Keiler. So brachte er dem
Adonis tödliche Wunden bei. Als dieser verblutete, sickerte das Blut in die Erde und wurde zu den Anemonen (Adonisröschen). Aphrodite
weinte um Adonis und aus ihren Tränen entstanden die Rosen, dort wo sich ihre Tränen mit dem Blut des Adonis mischten, wuchsen
aus dem Boden die Walderdbeeren.
Bitte lies den Disclaimer, wenn du die Rezepte nachmachen oder Pflanzen - egal welcher Art - ausprobieren möchtest.
