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Die Rauhnächte - eine magische Zeit

 

Die Rauhnächte sind eine ganz besondere Zeit im Jahr, Tage und Nächte mit einem ganz besonderen Zauber. Die meisten beginnen die

Rauhnächte in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember, für mich beginnen sie schon davor, nämlich mit dem Jul-Fest, der Wintersonnenwende.

Der Jahreskreis schließt sich, das Jahresrad steht still - wir sind dazwischen. Zwischen dem alten Jahr, das zu Ende geht und dem neuen,

dass noch nicht da ist.

 

12 magische Nächte sind es, an diesen 12 Nächten reitet die Wilde Jagd über das Land und bringt die eisigen Winterstürme. Der Wind heult,

die Pferde schnauben, die Hunde bellen, der Geisterzug lärmt mit Gejohle und Geschrei über den Himmel, angeführt von Odin und Frau Holle.

Odin ist unterwegs auf seinem Pferd Sleipnir, er wird von seinen Raben begleitet - Hugin und Munin. Manchmal reitet auch die Göttin Frigg,

Odins Frau mit ihnen. Frau Holle, oder die Göttin Hulda, Frau Perchta ist mit dabei. Frau Holle besitzt ein silbernes Spinnrad, mit dem sie die

Schicksalsfäden der Menschen webt. Dieses Spinnrad steht nun still, kein Spinnrad soll sich drehen in dieser Zeit, die Arbeit soll ruhen.

Ihnen folgen die Geister, die Seelen der Toten. Nächtliche Wanderer sollten sich in Acht nehmen, wenn sie am Himmel einen Glanz sehen,

Heulen und Toben hören -  dann ist die Wilde Jagd nicht fern. Ist man ihnen begegnet, sollte man sich zu Boden werfen, provoziert man die

Wilde Jagd drohen Krankheit, Unheil und Tod.

 

Auch keine anderen Räder, z. B. ein Wagenrad sollte sich drehen, nur Hexen sponnen in dieser Zeit ihre Fäden und der Teufel spann daraus

seine Ketten. Hielt man sich nicht daran, würde Frau Holle kommen, die Arbeit beschmutzen oder zerstören. Ihr Atem kann dabei töten

oder blenden.

 

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Vor den Rauhnächten gibt es noch die Sperr- oder Dunkelnächte. Auch hier spielt Frau Holle eine große Rolle. In den Rauhnächten sollte weder

geputzt, noch etwas verändert werden, es sollte Stille herschen im Haus, sonst würden Unglücke geschehen. Auch Wäsche sollte nicht gewaschen

werden, sonst würde in jedem der kommenden 12 Jahre ein Mensch sterben. Auch draußen durfte keine Wäsche gehängt werden, denn die

Wilde Jagd könnte sich darin verfangen.

Aber Frau Holle mag es sauber. Die Dunkelnächte sind dazu da, Ordnung zu machen, Unnötiges zu entsorgen, Haus und Hof zu reinigen, momentan

nicht Gebrauchtes wegzusperren. Sie beginnen am 8.12. und enden am Tag der Wintersonnenwende. Die Tiere machen es uns vor, sie haben sich

moppelig gefuttert und  halten sich überwiegend in ihren Höhlen auf, der Bär und einige andere halten Winterschlaf. Es ist eine Zeit der Ruhe

nach einer geschäftigen Zeit der Nahrungssuche. Auch mag Frau Holle kleine Geschenke, z. B. eine Speise  und kleine Opfergaben .

 

Ebenso wie bei den Rauhnächten sind den Sperrnächten Monate zugeordnet. Der Unterschied liegt darin, dass die Sperrnächte der Rückschau

gelten, die Rauhnächte der Vorschau auf das neue Jahr. So ist die 1. Sperrnacht vom 8. zum 9. Dezember dem Januar des zu Ende gehenden

Jahres gewidmet, die erste Rauhnacht vom 21. zum 22. dem Monat Januar des kommenden Jahres.

 

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Für mich enden die Raunächte bereits am 2. zum 3.1., wer seine Rauhnächte am 24. zum 25. beginnt, endet seine Raunächte am 6.1., dem

Dreikönigstag. Die drei Könige sind bekannt, Caspar, Melchior und Balthasar. Allerdings ist nichts davon überliefert, dass die drei Könige waren,

vielmehr ist von Magiern oder Weisen die Rede. Diese Weisen oder Sterndeuter kamen an die Krippe - mit Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Gold steht für die Königswürde, Weihrauch für die Gottheit, Myrrhe für den Tod. Matthäus nennt die drei Weisen im 2. Kapitel seines Evangeliums

"Magi" - Magier aus dem Osten.

 

Der Dreikönigstag wird auf Epiphanien genannt, abgeleitet vom griechischen Wort - epiphania - Erscheinung. Die Drei ist immer eine magische Zahl,

die 3 Göttinen, die 3 Nornen und die drei Könige - und die drei Bethen, die drei heiligen Madln, Ambeth, Wilbeth und Borbet. Sie bilden die göttliche

Triade als Erd-, Mond- und Sonnenmutter. Ambeth ist die Personifizierung der jungfräulich-mütterlichen Erde.

Sie ist die Leben gebärende Mutter, sie ist hell und gut. Als Symbol für das Ewige Leben, für den Kreislauf „Geburt-Tod-Wiedergeburt“ ist sie oft mit

einer Schlange der Urmutter dargestellt. Das Fest der Wilbeth (wel = rund, waal für Vollmond) wurde zur Zeit der Wintersonnenwende gefeiert.

Die Christen verlegten die Geburt Jesu auf diese Zeit und nannten es Weihnachten. Wilbeth teilt das Schicksal zu und symbolisiert den Lebenslauf.

Der Name Borbeth enthält in seiner ersten Hälfte den keltischen Stamm borm, zu dem unser warm gehört. Die christliche Kirche machte aus Borbeth

Babett, die heilige Barbara. Zum einen schneidet sie den Lebensfaden ab und stellt auch den dunklen, schwarzen Aspekt der Göttin (Cailleach) dar,

der vor allem im Winter seinen Platz hat. In der Nacht zum 6. Januar haben die 3 Bethen ihren Platz, ebenso wie die Perchta.

 

Die Perchta, Frau Percht oder Frau Holle oder die Göttin Frigg oder Freya ist die Göttin des Übergangs, die Zeit steht still, die Gesetze der Natur sind

außer Kraft gesetzt. Die Arbeit ruht und man gibt sich ganz der Ruhe und der Stille hin. Die Perchta kann strafen, (siehe oben) aber auch belohnen.

Sie lohnt Fleiß und Hilfsbereitschaft mit Münzen oder goldenen Spulen (im Märchen Gold- und Pechmarie) und hütet die Seelen der zu früh

verstorbenen Kinder. Ihre Attribute sind ein Hammer, ein Spinnrad und eine eiserne Kette, ihr Baum ist der Holunder.

 

Der heutige Perchtenumzug oder Lauf geht auf diese Zeit zurück, die Perchten sollten die Regeln zu den Rauhnächten überwachen. Sie sind in

Rauchwaren gehüllt, in Felle und Pelze. Es gibt viele Gestalten unter ihnen, die Habergeiß, die Hexe, den Bären oder Schnabelperchten.

Diese Geister kommen aus der Natur, aber auch aus unserem Unterbewußtsein, es sind Seelenbilder. Es sind Urkräfte aus der Natur, mit Schellen

und Lärm ziehen sie durch die Straßen.

 

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Für mich sind die Rauhnächte vor allem eins, eine Zeit der Ruhe, die ich mir jedes Jahr versuche frei zu halten. Dieses Jahr habe ich zwar erst ab dem

23. Dezember frei, aber das ist o.k. Ich nehme mir keine Themen mit, ich bin nicht großartig unter Menschen und bin auch mal nicht im blog oder auf

instagram zu finden. Es ist meine Zeit - ich bin viel draußen, ich nehme mir nichts vor. Das Jahresrad steht still, solange bis der goldborstige Eber

Gullinborsti das Jahresrad wieder anschiebt. Es steht still und ich werde still. Ich nehme mir Zeit für mich, tue mir gut -  es ist Zeit, die ich so verbringe,

wie ich mag. Ich lege Karten, ich räuchere, ich träume, ich bekomme Antworten und Einsichten, die ich nur in der Stille bekomme. Wann auch sonst?

Ich habe jetzt Zeit - Zeit hinzuhören, ich muß nichts leisten, ich muß nicht planen, ich muß nicht...

 

Ich folge Impulsen, stelle meinen ewig denkenden Kopf aus und folge nur mir selbst, lausche den Botschaften draußen von Tieren und Pflanzen,

finde kleine Schätze und schöpfe Kraft. Kraft um nächstes Jahr wieder da zu sein. Ich nehme Abschied, werde melancholisch, manchmal traurig,

auch das ist o. k., lasse gehen, lasse zurück, drehe mich um und gehe weiter auch wenn ich noch nicht genau weiß wohin. Und ich muß es auch

nicht wissen - alles ist möglich.

 

In diesem Sinne wünsche ich dir friedliche, zauberische Rauhnächte, lass kommen und gehen, was kommen und gehen mag und dann starten wir

frisch in das Neue Jahr 2022.

 

Schöne, reinigende Rauhnachtmischungen zum Räuchern sind: Weihrauch, Wacholder, Baldrianwurzel, Salbei, Beifuss Johanniskraut,

Rosmarin, Königskerze, Kiefernharz Tannenharz  und Myrrhe.

 

Die Beiträge zum Jul-Fest, der Wintersonnenwende findest du hier, zu den Bräuchen findest du hier einen Beitrag.

 

 

 

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